Chronik

Im Licht der Geschichte

(Orts- und Pfarrchronik)

Ein geschichtlich belegtes Jahr der Ortsgründung ist nicht vorhanden.

Man kann aber annehmen, dass bereits in ältesten Zeiten Siedlungen in der näheren Umgebung waren, nachdem neueste Luftbildaufnahmen Wallanlagen aus der Jungsteinzeit (6000-2000 v. Chr.) zu Tage brachten. Wahrscheinlich kann davon ausgegangen werden, dass der Ortsgründung die Klostergründung vorausgegangen ist. Engelbrechtsmünster wird vom Abt Werner von Weltenburg (im 18. Jahrhundert) als eine Gründung der Schüler des heiligen Kolumban zu Beginn des 6. Jahrhunderts betrachtet.

Auch Fastlinger legt dies nahe, da die Patrone Paul im Moos (1807 abgerissen), Hl. Kreuz (Engelbrechtsmünster), Sankt Martin (Rockolding), Johannes der Täufer (Ilmendorf), Nikolaus (Schillwitzhausen) ein Kolumbanerkloster annehmen lassen.

Dieses Kolumbanerkloster war wahscheinlich wie Weltenburg und Münchsmünster eine Tochtergründung von Sankt Georg – später Sankt Emmeran – in Regensburg. Diesem Kloster hier sei eine große Bedeutung für die Missionierung des Landes zugeschrieben worden. Wahrscheinlich ist um 650 der hl. Emmeran auch in diese Gegend und in dies Klösterlein gekommen, denn er sollte ja nach dem Willen des Herzogs den Klöstern vorstehen.

Wer war der hl. Kolumban?

Ein irischer Mönch. Von Irland und England aus wurden die deutschen Stämme zum großen Teil christianisiert. Der hl. Fridolin +538, einer der ersten Glaubensboten bei den Alemannen (Schwaben) war ein Irländer, Kilian, der Apostel der Franken + 689 kam aus Irland, aus England kamen der erste Bischof von Würzburg, der hl. Burkhard (741-752), der erste Bischof von Eichstätt, der hl. Willibald (745-781), ebenso die hl. Walburga, Lioba, Thekla und viele andere.

Im Jahre 585 zog Kolumban mit 12 Genossen nach Frankreich, wo er in den Vogesen 3 Klöster gründete, für die er eine eigene Regel schrieb. Als er den König Theoderich II. wegen eines unsittlichen Verhältnisses zur Rede stellte, traf ihn die Verbannung. Er zog mit einigen seiner Schüler den Rhein hinauf in die Gegend von Zürich, dann kam er in die Nähe von Bregenz am Bodensee, wo er den Grund legte zu einem heute noch angesehenen Kloster. Die Rache seines Feindes Theoderich verfolgte ihn auch hier, so floh er im Jahre 613 über die Alpen nach Oberitalien, wo er das Kloster Bobbio in den Apeninnen gründete, das der Kirche später im Abte Gerbert einen Papst schenkte: Sylvester II. (999-1003), den ersten französischen Papst, zuvor Abt in Bobbio, dann Bischof in Reims und Bischof von Ravenna – er war gleichzeitig Lehrer des Kaisers Otto III:, Kolumbans Schüler.

Der hl. Gallus blieb in der Schweiz und gründete um 600 die berühmte Abtei St. Gallen, ein anderer Schüler, der hl. Magnus, das Kloster Füssen, ein anderer Schüler, Theodor, das Kloster Kempten.

Es ist sehr interessant, wie genau auf den Kirchensprengel Engelbrechtsmünster die Beschreibung passt, welche Fastlinger von den irischen (kolumbanischen) Klosteranlagen macht:

1. „Der Mittelpunkt einer solchen Niederlassung, die Abtkirche, ist beständig den Apostelfürsten geweiht.“ – Wir hatten hier auch eine Kirche, geweiht einem der Apostelfürsten, dem hl. Paulus, man sagt, früher auch dem hl. Petrus. Im Jahre 1803 wurde diese Kirche durch Pfr. Bucher niedergerissen. 1926 schrieb der bischöfl. geistl. Rat Sigl, man könne noch in der Mitte der Paulswiesen – jetzige Fl. Nr. 1063 und 1064 – an dem spärlichen Graswuchs deutlich den Platz erkennen, wo diese Kirche gestanden habe, auch der Grundriss der Umfassungsmauern sei noch zu erkennen gewesen. Dass diese Kirche keine gewöhnliche Landkirche war, zeugt davon das jetzt in der Pfarrkirche zu Engelbrechtsmünster an der rechten Seitenwand hinter der Kanzel angebrachte Steinrelief „Pauli Bekehrung und Pauli Enthauptung“, aus dem 13. Jhdt. stammend, welches vordem die Kirche von Sankt Paul im Moos zierte.

2. „Eigentümlich für solche irischen Niederlassungen ist“ nach Fastlinger „das Kreuzpatrozinium“ – das sich hier in Engelbrechtsmünster vorfindet. Sieben Minuten von der ehemaligen Sankt Paulskirche entfernt, steht die altehrwürdige, dem hl. Kreuz geweihte Pfarrkirche, die in ihrem jetzigen Presbyterium und mit ihrem massiven Turme um 1400 entstanden sein soll.

3. „Die Mönche wohnten nicht beisammen, sondern auf einzelne Stationen – cellae – verstreut.“ – Vielleicht waren solche Einzelstationen Zell, Oberzell, Kleinmünster (früherer Ortsteil von Engelbrechtsmünster). Das darf angenommen werden, denn die Pfarrei Engelbrechtsmünster war ehedem sehr groß und ausgedehnt.

4. „Die Kirchen, wo die Iren ihre Knechte ansiedelten, waren dem hl. Nikolaus geweiht“, bemerkt Fastlinger. Ganz in der Nähe der ehemaligen Paulskirche – etwa 500 m entfernt – liegt das dem hl. Nikolaus geweihte Kirchlein von Schillwitzhausen.

5. „Das Patronat der Laienkirche, die zugleich Taufkirche ist, hatte immer Johannes der Täufer“, so Fastlinger, Taufkirche wird in alter Zeit die Kirche von Ilmdendorf genannt. Sie ist zwar nicht dem Johannes dem Täufer geweiht, aber es ist dort eine alte, auffallende Statue des hl. Johannes auf dem Hochaltar. Diese Kirche reicht in ihrem Alter bis in die romanische Zeit zurück, wie die guterhaltene Apsis nach außen hin zeigt. Das Patrozinium des hl. Laurentius lässt vermuten, dass ihre Entstehungszeit bis in die römische oder nachrömische Zeit zurückreichen dürfte.

6. „Diese Niederlassungen waren angewiesen auf den Nachschub von Kräften aus der Heimat über Frankreich. Daher waren diese Mönche auch Vertreter des fränkischen Martinskultes.“ Ein solches Patrozinium finden wir in der Nebenkirche von Ilmendorf, in der dem hl. Martin geweihten Kirche von Rockolding.

Wenn auch das Kloster Engelbrechtsmünster schon seit Jahrhunderten spurlos verschwunden ist bis auf den Namen „münster“ von monasterium = Kloster, früher sprach man auch von Großmünster und Kleinmünster, den beiden Orsteilen von Engelbrechtsmünster, so sind nach Fastlinger außerdem noch 3 Anhaltspunkte gegeben, die uns an das Bestehen eines Klosters erinnern:

a) Der im Norden von Engelbrechtsmünster gelegene Höhenzug „Weinberg“. Er weist hin auf eine klösterliche Ansiedlung. Die Mönche legten gerne Weinberge an zu Gewinnung des Messweines.

b) Die Ortschaft Lindach – früher auch Lindenau – weist hin auf die Bienenzucht des Klosters zur Beschaffung des Kerzenwachses für die Kirche und für das Kloster.

c) Die Straßberger Weiher weisen auf die von den Klöstern vielfach eingeführte Fischzucht hin, übrigens war auch zwischen Schillwitzhausen und Schillwitzried früher auch ein großer Weiher.

Diese Hinweise zeugen gleichzeitig von der großen Kulturarbeit der Klöster.

 

 

Das Kloster an der Ilm

Bisch. Geistl. Rat Josef Sigl schreibt in Nr. 16 v. 20. Jan. 1926 „um Ilm und Donau“ (Beilage zum Geisenfelder Wochenblatt):

Ein alter Seelsorgerposten hat wohl schon um 600 hier bestanden. (Hierbei handelt es sich wohl um die o.a. Gründung durch Kolumbanermönche !?). Wenn auch die Geschichte uns keine Namen aus dieser Vorzeit überliefert hat, so erscheint später als geschichtlich beglaubigter Seelsorger ein Benediktinermönch und adeliger Großgrundbesitzer Sigfried, der schon um das Jahr 815 daranging, das baufällige Kolumbanerklösterlein großartiger umzubauen und mit Hilfe seiner hier ansässigen Eltern (also muss hier schon länger eine Siedlung bestanden haben – Großgrundbesitzer!!) und sonstiger Verwandten reich zu dotieren.

Der Vater dieses Sigfried heißt nach M. Trost, jenem ehrwürdigen Dechantpfarrer von Ainau, dem emsigen Erforscher dieser Gegend Amalprecht, während Fr. X. Mayer in seiner Topographie des Bistumsterritoriums Regensburg als Vater des Sigfried Engilberth nennt. die Namen dieses Pfarrdorfes Amalprechtsmünster, Amalbretistorfmünster, heute Engelbrechtsmünster leiten sich wohl von daher ab. Nach Janner (Gesch. der Bischöfe v. Regensburg) übergab nun Sigfried im Jahre 820 dieses Ilmkloster St. Paul im Moos samt seinen ausgebreiteten Erbgütern laut Urkunde vom 2. Dezember 820 dem Hauptkloster Sankt Emmeran in Regensburg unter der Bedingung, dass er zeitlebens als Abt des Ilmklosters (Monasterium Ilmae) sich die Nutznießung vorbehielt. Das wurde ihm gewährt. Nur etwas über Jahresfrist regierte er das Ilmkloster, da ihn der tatkräftige Abtbischof von Regensburg, der zur Wahrung des Bistums Regensburg viele große Reisen machen musste und deshalb als Abt viele Zeit vom Kloster St. Emmeran abwesend war, als Abbas secundarius, d.h. als Abstellvertreter nach Sankt Emmeran berief. Zum erblichen Besitz des Abtes Sigfried gehörten neben Dorf und Kirche und zahlreichen Hörigen (Leibeigenen) zu Hlutirinbach (Niederlauterbach-Oberlauterbach) mit der Andreaskirche und vielen Gütern – nach einer Schenkungsurkunde vom 8.2.821 soll Abt Sigfried in Niederlauterbach geboren und aufgewachsen sein. Niederlauterbach wurde damit eine Propstei von St. Emmeran und blieb dies auch bis zu Säkularisation 1803. Weiter gehörten zum Besitz die Kirche zu Bevihuson (Pöbenhausen), das Dorf Ilmae vicus (Ilmendorf) mit Kirche, das Dorf Rodgeltinga (Rockolding) mit Kirche, Häuser und Eigenbauten in Tomalingum (Demling), das Dorf  Hittinhoven (Hitzhofen), das Dorf Westinsteri (Westenhausen bei Ernsgaden), das Dorf Phaldorf (Pfahldorf bei Kipfenberg) und Suabelwis (Schwabelweis bei Regensburg).

Zwischen Abt Sigfried und Bischof Baturich wurde in obiger Urkunde vereinbart, dass nach Sigfrieds Tod eventuell einer seiner Anverwandten oder ein anderes Mitglied des Klosters dem Ilmkloster als Abt vorstehen solle, jedoch gehöre es mit allem Zubehör in die Unterwürfigkeit des Bischofs und des Emmeransklosters und habe denselben die schuldigen Dienste zu leisten. Würde der Bischof in Sigfrieds Kloster keinen Tauglichen für die Abtwürde finden, so möge er aus Emmeram einen Magister bestellen. Diakon Ellenhard fungierte als Notar.

Hundt berichtet, dass Sigfried in St. Emmeram 7 Jahre, 9 Monate und 13 Tage regierte und im Jahre 830 starb. Mit dem aus dem Kloster St. Emmeram beorderten Magister, der sowohl Kloster als auch Seelsorge leitete, wurde St. Paul im Moos ein Commende-, d. i. Tafelkloster der Abtbischöfe in Regensburg, und die Seelsorge ruhte in der ganzen Folgezeit in den Händen der Mönche dieses Ilmklosters. Das anzunehmen liegt nahe.

Schon im Jahre 954/955 (911?) fiel dieses Kloster bei den Ungarneinfällen den Flammen anheim und erstand mit seinem Namen und seinen Bewohnern nicht mehr. Wohl aber muss von frommen Bewohnern die Kirche Sankt Paul im Moos neu erbaut worden sein, denn sonst könnte ja das Relief aus dieser Kirche in die Pfarrkirche übertragen worden sein. Die Existenz einer Kirche Sankt Paul im Moos ist auch auf verschiedenen Landkarten und Landschaftsbeschreibungen (Appian usw.) nachgewiesen. Im Staatsarchiv München ist eine dieser Landkarten (mit der abgebildeten Kirche Sankt Paul im Moos zu besichtigen).


Nach der Zerstörung des Klosters

In der eingangs zitierten Pfarrchronik heißt es über diese Zeit:

In der Folgezeit gestalteten sich die Lebensverhältnisse der Großen des Landes gegenüber dem König immer lockerer. Um aber die Macht dieser ihrer Versallen mehr einzuengen, griffen die Könige zu den Mitteln, sie aus ihren Dominien und Verbindungen zu versetzten (siehe die Personalpolitik Ottos des Großen!).

Daher finden wir einen Edlen Welfo aus seiner ursprünglichen Heimat im Kelsgau an die Donau verpflanzt: Westinsteri (Westenhausen) mit dem Schiffshafen Möhringen (Mering) und dem Moos an der Ilm sind von 1051 bis 1061 in dessen Besitz. Der Sitz Westinsteri, eine turmartige Burg auf dem jetzigen Kirchhofplatze, um 800 angelegt, 954/55 teilweise zerstört, 1051 von Welfo neu aufgeführt, von 1087 dem Verfall überlassen und um 1400 in eine Kapelle umgewandelt, blieb in einem zusammengehörigen Verhältnisse mit Engelbrechtsmünster bis 1827.

Engelbrechtsmünster als Hofmark

Nach dem Tode des letzten Schillwatzen muss Engelbrechtsmünster in ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem Edlen gekommen sein, denn wir hören auf einmal von einer Hofmark. In den Sammlungen des histor. Vereins für Oberbayern ist unter dem Geschlecht der „Schenk“ auch der Schenk von Angelbrechtsmünster aufgeführt unter Nr. 365. Diese werden zu den wichtigsten Adeligen in der Abensberger Grafschaft gezählt.

Nach Freyberg Cod. Ernsdorf 232 wird 1170 Heinricht und Adelberg von Amelbrechtsmünster genannt.

1211 Gebhard de Minister (monc. Boi XIV 232).

1282 Die Schenke von Engelbrechtsmünster Friedrich und Gebhard.

Zu einer Hofmark gehörten alle Grundstücke und Gebäudlichkeiten, die als Zubehör zu einem adeligen Sitz angesehen werden. Ihre Bebauung und Nutzniesung ist aber gegen gewisse Abgaben und Zinsen an andere als den Besitzer übergegangen. Die Besitzer der Hofmarken, die Hofmarksherren, übten Verwaltung, Erhebung der Gefälle und niedere Gerichtsbarkeit aus.

Die Hofmarksgebäude von Engelbrechtsmünster umfassten den Spenger- und Lochbauernhof, sowie den Platz, auf welchem jetzt das Lehrerwohnhaus samt Schulgarten stehen. Das erscheint nicht zufällig so, denn schon unter Abt Sigfried wird dessen Sitz im heutigen Lehrergrundstück (der alten Schule) genannt. Die Hofmark unterstand dem Pflegeamt Vohburg, dort wurde der Lochbauernhof auch als halber Spengerhof bezeichnet. Zum Pflegeamt Vohburg gehörten die Ortschaften Angelbrechtsmünster, Ried (Schillwitzried), Schilbatzhausen, Ilmendorf, Pirkenhart (vielleicht war damit Einberg, welches am Pirkenhart, einem Wiesenstrich zwischen Einberg, Ilmendorf und dem Bahnhof Vohburg liegt, gemeint), Rockolding, Ursingen (Irsching), Knodorf, Niederwöhrd, Wackerstein mit Mitterwöhrd, Griesham usw.

Das Pflegeamt unterstand seit 1204 den Wittelsbachern. Vorher gehörte es den Markgrafen von Vohburg und Cham, deren Hauptlinie 1209 mit Markgraf Berthold, dem Schwager Herzog Ludwigs des Kehlheimers ausstarb. Die Nebenlinie der Vohburger bekleidete hohe Würden und ehrenvolle Ämter in Süditalien und ließ daher das Pflegeamt Vohburg fahren.

Umfang der Pfarrei im Jahre 1827

Nach den pfarramtlichen Aufzeichnungen gehörten 1827 zur Pfarrei:

Das Gotteshaus (Pfarrkirche) in Engelbrechtsmünster mit Engelbrechtsmünster, Schillwitzried, Schillwitzhausen, Schafhof, Strassberg und Lindach und 8 Nebenkirchen..

a) in Schillwitzhausen dem hl. Nikolaus geweiht.

b) in Ilmendorf dem hl. Laurentius geweiht, 820 erbaut

c) in Rockolding dem hl. Martin geweiht, um 800 erbaut, im 16. Jhdt. erweitert

d) in Aiglsbach – S. Leonhard – erbaut im Mittelalter – heute selbstständig

e) in Gasseltshausen – der seligsten Jungfrau Maria geweiht – doppelstöckig

f) in Pöbenhausen – hl. Martin – früher wahrscheinlich Törringscher Besitz

g) in Oberpindhart – hl. Stephanus – seit 1513 bei Engelbrechtsmünster –

h) in Unterpindhart – Kirche 1884 erbaut – bis 1827 von Engelbrechtsmünster aus versorgt – seither selbstständiges Benefizium

Früher gehörten dazu noch Ernsgaden und Westenhausen, zeitenweise wurde auch die Pfarrei Ainau von hier aus mit versorgt. Die Pfarrei Engelbrechtsmünster war die zweitgrößte im Bistum und eine der am höchsten dotierten Pfarreien, sie unterstand dem Domprobst in Regensburg und wurde auch von dort besetzt. Nicht immer waren die Pfarrherren hier ansässig, wohl aber stets mehrer Kapläne und ein Pfarrverweser – die Pfarrherren kassierten aber sehr wohl die hohen Einkünfte aus der Pfarrei.

Weitere urkundliche Erwähnungen

1159-1160  übergibt Sigehardus, Pfarrer von Niederlauterbach, ein Gut in Amelbrethesmünster an Kl. St. Emmeram in Regensburg

1180-1183              Wernherus de Scilwazhusen (Schillwitzhausen Pf. Engelmünster), dessen Sohn „de Amelbretistorfmünster“ – 12. jhE Ortsadel: Fridericus pincerna de Amelprehtesmünster – 12. jh cop 1281 „Otto de Mvenster – 1224 „Gumpoldus plebanus de Amelbrechtesmunster – 1267 Schenkung eines Hofes „in Amelbrehtesmvnster“ an Kl. Münchsmünster.

1303 „hof ze Amelbrehtsmvnster“, Besitz von Kl. Münchsmünster. – 1330 Grundbesitz von Kl Indersdorf in Amelbrechtesmünster – 1336 hat auch Kl St. Emmeram in Regensburg Besitz in Amelbrechtzmünster – 1403 Amelbrehtsmünster – 1442 „Angelprechtsmünster daz dorf ist JörgenSchilbazen halbs vnd halbs Hannsen Hintzenhawsers“ – 1457 Münster– 1468 hat hier auch das Domkapitel in Bamberg Besitz. – 1526 Angelbrechtzmünster, Pfarrei zum hl. Kreuz (Bistum Regensburg). – 1582 Angelbrechtsmünster,  Dorf mit Kirche am „Kolbmpach“ – 1586 Enngelbrechtzmünster, Dorf, Pfarrhof, Sedelhof geteilt, Taferne „mit holcz geschlossen undt ziegeln deckht … des pfarrers weingarten…“ – 1611 Engelbrechtzmünster – 1620 Grossenmünster (vgl Münster Klein- 204a) – 1669 Angelprechts Monasterium.  – 1819 Engelbrechtsmünster, Dorf, 41 Hsr, Pfarrkirche, Wirtshaus und Mühle.

Dorf des Amal-preht, der auch das Kloster gründete.l Ursprünglich bestanden also zwei Siedlungen. Vielleicht ist Amalpreht personengleich mit Amalperht, der 828 Besitz zu Otolfesberc, dem heutigen Riedhof im nahen Sünzhausen an Hochstift Freising> ng wie bei Angelbruck (LK Ebergsberg) schenkt. Eindeutung des PN Engelbrecht, infolge Entgleichung von mb.

< *Amal(gers)bruck. Im flachgedeckten Langhaus der Pfarrkirche sind vielleicht noch romanische Reste erhalten. Zur Wortgeschichte von „Münster“ s. Münchsmünster. Ma minsds, statt Engelbrechtsmünster dürfte schon frühzeitig im Volksmund üblich gewesen sein.: 1628 wird im benachbarten Schillwitzried, „Wolf Lux von Minster“ aufgeführt. Auch der Ortsadel dürfte durch Weglassung des Vorspanns seinen Namen vereinfacht haben.

1408 clainen Münster – 1486 Klain Angelprechtzminster – 1494 Clain Münnster.

Wohl erst in jüngerer Zeit entstandene, heute mit Engelbrechtsmünster verbundene Ausbausiedlung; ursprünglich dreiteiliges Kompositum (Beleg 1486) mit unterscheidendem Vorspann „klein-„ 1620 wird Engelbrechtsmünster im Gegensatz dazu „Grossenmünster“bezeichnet. Mit Entschließung der Regierung von Oberbayern vom 7.4.1961 wurde der Name des Gemeindeteils Kleinmünster aufgehoben.

Ödenhof, abgegangen bei Engelbrechtsmünster.

1583 „ufm Ödenhof neben Ostermayer…am Ödenhoff ain egartten neben pfarrers und dem Kolmbholtz…“ Flurbeschreibung von Engelbrechtsmünster – 1615 „… geeht ain felltweg gegen dem Ödenhof dardurch…“

Zu dem öden Hof, zum Adj.öd, ahd odi, mhd oede, unbebaut, unbewohnt. Die vielen bairischen Öd weisen auf zeitweise abgegangene Siedlungen meist abseits von größeren Dörfern. Die Siedlung Ödenhof dürfte bereits vor 1583 verlassen worden sein. Als Flurname noch jetzt erhalten.

Die nachstehenden Angaben stammen aus dem historischen Atlas von Bayern, Landgericht Ingolstadt (1 752).
Englbrechtsmünster (PfD, Gde), 43 Anw. Darin ist auch der Güterbestand von Klein-münster (D, Gde Englbrechtsmünster) enthalten; Kastenamt Vohburg 3 je fi (Lochbauer, Schenger, Weingartner); 2 je / (Gründtler. Suppner), 2 je 1/8 (Müller, Pickl, Weber); 15 je 1/16; Ortskirche 2 je fi (Krinner, Alter Wirt>,!, 1/16; Kastenamt Vohburg und Freieigen fi (Wirt), 2 je! (darunter: Reiter); Freieigen / (Stegner), 3/1 6 (Zubau zum Weingartner>, 1/8 (Bachbauer) 2 je 1/16; Dr. Bauer Haidham fi (Ott); Kl St. Emmeram Regensburg fi (Kirmer); Kastenamt Vohburg und Jesuitenkolieg Ingolstadt! (Haas); Katharinenmeßstiftung Geisenfeld / (Puz); Kl Geisenfeld 1/8; Karmel itenkloster Abensberg 1/8 (Maurer>; hast Regensburg 1/8 (Schustersepp); Frhr. von Sanizell 2 je 1/16; Gmain: Schmiede, Hüthaus.

Pfarrkirche Hl. Kreuz Erfindung; Friedhof, Pfarrhof.
Schillwitzhausen: (W mit Ki, Gde Schillwitzried), 7 Anw.: Kastenamt Vohburg fl (Schwarzmayr), fi (Riedl>, 3 je 1/16; Kl Geisenfeld! (Schwaiger); Filialkirche St. Nikolaus, Pf Englbrechtsmünster.

Schillwitzried: (D, Gde), 24 Anw.: Kastenamt Vohburg fi (Pori), 2 je / (Gribl, Stippl), 1 6 je 1/8 (darunter: Alter Hörl‘ Berg, Berglmaurer, Gradl, Huber, Jägerbauer, König, Kreitweber, Scheu, Schmauz, Schusterliendl, Vischl, Wastlweber), 1/16; Kl St. Emmeram Regensburg fi (Gehbauer); Freieigen/(Junger Hörl), 2 je 1/16; Gmain: Hüthaus.

Pf Englbrechtsmünster.
Schafhof: ältere Benennung „lrlbach“ (E, Gde Schillwitzried), 2 Anw.: Kastenamt VoN- burg 2 je 6 (Vorderer Schafhof, Hinterer Schafhof).

Pf Englbrechtsmünster.
Gießübel (Gde Schillwitzried), 1 Anw.: Kl Scheyern fi.
Lindach (Gde Aiglsbach), 5 Anw.: Kl Rohr 1/1 (Weizenhof); Benefizium Aiglsbach 1/1 (Bauer); Ki Aiglsbach 3/8 (Haas), 1/8 (Bachmüller); Gmain: 1/32 (Hüthaus).
Einsichtig: Hfm Rottenegg fi.
Auch in der 1. Hälfte des 15. jahrhunderts gehörte Englbrechtsmünster z. T. den Schilbatz und z. T. den Hinzenhauser zu Neuenhinzenhausen.

1442: „Angelprechtsmünster daz dorf ist Jorgen Schilbatzen halbs vnd halbs Hannsen Hinzenhawsers“ (HstA, Dachau GL Nr. 1 foi. 11). Das Salbuch von 1494 verzeichnet Abgaben von 2 Höfen, 1 Taferne, 1 Mühle, 1 Badestube und 21 Hofstätten zu Engelbrechtsmünster, 1 Halbhof und 10 Sölden zu Kleinmünster.

Auch Schillwitzhausen gehörte – wie schon der Name ausweist – zu dem großen Güterkomplex der Schilbatz. Das Salbuch von 1494 (HstA, Vohburg CL Nr. 7 fol. 41 ff.) nennt Gülten von 2 halben Sedlhöfen, 1 Hof und 3 Hofstätten zu Schillwitzhausen. Im 16. Jahrhundert wurde aus diesen Gütern eine iandesherrliche Hofmark gebildet (HstA, AL Nr. 22 foi. 213 r, Nr. 23/1 fol. 235 r).

Auch Schillwitzried gehörte im 15. Jahrhundert den Schillbatz. Das Salbuch von 1494 nennt Abgaben von 19 Anwesen zu Schillwitzried. Eine landesherrliche Hofmark wie in Schillwitzhausen wurde in Schillwitzried nicht gebildet.

Unter den von den Schilbatz gekauften Gütern wird im Salbuch des Kastenamtes Vohburg vom Jahre 1494 eine Hube zu „Aichberg“ (= Einberg) genannt.

Zu den vom Landesherrn von den Schilbatz gekauften Gütern gehörte nach dem SaIbuch von 1494 auch die „Schafferey Erlpach“ („lrlbach“).